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Hühnchen oder Proteinpulver – Machen Eiweißshakes Sinn?

Die Werbung macht es uns seit Jahren vor. Egal ob es ein Mann ist, der von der Klippe springt, um für einen Duft zu werben, oder ein animierter, glatzköpfiger Typ, mit verschränkten Armen den Hausfrauen dieser Welt erklären möchte, wie sie ihre Wohnung am besten säubern können. Das männliche Schönheitsideal ist muskulös.
Wie sehr dieses aufgebaute Ideal die Männer heutzutage beeinflusst, zeigen zum Beispiel die Zahlen zur Entwicklung der Mitglieder in Fitnessstudios. Im Jahr 2012 trainierten bereits mehr als sieben Millionen Menschen in einem Fitnessstudio und die Zahl steigt stetig an. Neben den Fitnessstudios wird auch der Markt der Nahrungsergänzungen immer größer und verspricht mit Hilfe von riesigen, zum Teil schon unmenschlich aussehenden Gestalten, den Hunger der Zielgruppe nach immer mehr Muskeln zu stillen. Auch wenn jeder, der bereits Trainingserfahrung hat weiß, dass diese extrem Bodybuilder ihre Muskelberge nicht mit dem Pulver aufgebaut haben, welches sie werbewirksam präsentieren und das Gegenteil behaupten, möchte doch jeder wissen, wie wichtig die ganzen Präparate sind, um sein so ersehntes Ziel zu erreichen. Sind diese ganzen Pulver und Pillen vielleicht nicht mehr als eine Form von Täuschung in einer schönen Verpackung, welche die zum Teil verzweifelten Kunden zum Kauf der Mittel bewegen will? Ist der alt bekannte Weg der gesunden Ernährung nicht ausreichend oder womöglich sogar besser geeignet, um seinem Schönheitsideal so nah wie möglich zu kommen?

Das wohl bekannteste und meist verkaufte „Nahrungsergänzungsmittel“ ist das Eiweißpulver.
Es gibt Hunderte unterschiedliche Sorten auf dem Markt, die alle versprechen noch besser und noch effektiver zu sein als alle anderen. Bei näherer Betrachtung stellt man jedoch fest, dass alle von ihnen eine Tatsache eint und zwar bestehen sie alle zu einem Großteil (ca. 80-90%) aus zumeist drei unterschiedlichen Proteinquellen. Diese Proteinquellen sind größtenteils Milch, Ei und pflanzliche Quellen wie Soja und das in reiner oder kombinierter Form. Auf Grund dieser Tatsache müssen viele Menschen zwangsläufig zu dem Schluss kommen, die so wirksamen Produkte sind nicht mehr als Nahrung und könnten doch auch günstiger und in klassischer Form dem Körper zugeführt werden. Aus ernährungsphysiologischer Sicht hätten sie da sogar Recht.
Der große Vorteil von Eiweißshakes und der Grund wieso es meiner Meinung nach trotzdem sehr sinnvoll ist sie zu konsumieren, ist die planbare und zielorientierte Aufnahmegeschwindigkeit der Aminosäuren, also der für den Muskelaufbau relevanten Bausteine, ins Blut. Nach dem Training braucht der Körper ein sehr schnell verdauliches Eiweiß für den Muskelaufbau, zum Beispiel vor dem Schlafengehen jedoch ein langsames, um einem möglichen Abbau vorzubeugen. Es gibt viele Nahrungsmittel die langsam verdaulich sind, wie zum Beispiel Milchprodukte und sich als Eiweißquelle vor dem Schlafen eignen. Nach dem Training ist das jedoch anders. Der Körper bietet dem Sportler nach dem Training nur ein gewisses Zeitfenster für die ideale Versorgung der Muskulatur, bis jedoch feste Nahrung in die notwendigen Bestandteile zerlegt ist, ist dieses Fenster wieder geschlossen. Da die Versorgung der Muskulatur jedoch insbesondere nach intensivem Training so wichtig ist, um sein muskulöses Ziel zu erreichen, ist ein Eiweißshake wohl doch nicht verkehrt, wenn man sein Körperideal nicht aufgeben möchte.

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